Die besten Korallenriffe in Hurghada & Marsa Alam – Farben des Lebens unter dem Roten Meer

Einleitung: Eine Unterwasserwelt voller Magie

Das Rote Meer gehört zu den faszinierendsten Ökosystemen unseres Planeten. Seine leuchtenden Korallenriffe, die unzähligen tropischen Fischarten und das kristallklare Wasser machen es zu einem Paradies für Taucher und Schnorchler. Besonders Hurghada und Marsa Alam bieten Zugang zu einigen der spektakulärsten und zugleich am besten erhaltenen Korallenriffe der Welt.

Eine Tour zu diesen Riffen ist weit mehr als ein Ausflug – sie ist eine Entdeckungsreise in die älteste, bunteste und empfindlichste Lebensgemeinschaft unserer Erde. Ob du ein erfahrener Taucher bist oder zum ersten Mal mit Maske und Schnorchel ins Wasser gehst: Die Schönheit dieser Unterwasserlandschaft wird dich tief berühren.


Was Korallenriffe so besonders macht – Ein Blick in die Wissenschaft

Korallenriffe sind lebende Strukturen, die aus winzigen Organismen bestehen, den sogenannten Korallenpolypen. Diese winzigen Tiere bilden im Laufe der Jahrtausende riesige Kalkskelette, die die Grundlage der farbenprächtigen Riffwelt bilden.

Das Rote Meer ist ein besonders außergewöhnlicher Ort für Korallen, denn:

  1. Wassertemperatur und Salzgehalt:
    Mit Temperaturen zwischen 21 und 30 °C und einem hohen Salzgehalt bietet es ideale Bedingungen für tropische Arten.
  2. Hohe Biodiversität:
    Über 200 Arten von Hartkorallen und mehr als 1.000 Fischarten leben hier – viele davon sind endemisch, also nur im Roten Meer zu finden.
  3. Stabile Umwelt:
    Im Gegensatz zu anderen Weltmeeren haben die Riffe des Roten Meeres sich außergewöhnlich gut an Hitze angepasst und sind widerstandsfähiger gegen Korallenbleiche.

Diese Kombination macht Hurghada und Marsa Alam zu einem wahren Labor der Natur – und zu einem Hotspot für Forschung und Ökotourismus.


Top-Korallenriffe in Hurghada – Farben, Formen und Vielfalt

1. Giftun Island Reef

Nur etwa 45 Minuten mit dem Boot von Hurghada entfernt liegt das berühmte Giftun Reef, Teil des ersten ägyptischen Meeresnationalparks.
Die Riffe rund um die Inseln Giftun Kebir und Giftun Soghira bieten alles, was das Herz begehrt: bunte Hartkorallen, Clownfische, Blaupunktrochen, und manchmal sogar Delfine.

Die Unterwasserlandschaft ist leicht zugänglich und perfekt für Schnorchler – flache Plateaus wechseln sich mit tieferen Drop-offs ab, die beeindruckende Lichtspiele erzeugen.

Pick-up:
Die meisten Touren starten gegen 8:00 Uhr, mit Hotel-Abholung per Minibus und anschließendem Transfer zum Hafen.


2. Abu Ramada Reef („The Aquarium“)

Dieses Riff trägt seinen Spitznamen zu Recht – es ist wie ein riesiges, natürliches Aquarium.
Bunte Weichkorallen, Schwärme aus Papageifischen und Lippfischen umgeben dich hier in allen Farben des Regenbogens.

Das klare Wasser bietet Sichtweiten bis zu 30 Metern – ideal für Unterwasserfotografie.
Auch Anfänger fühlen sich hier sicher, da die Strömung meist schwach ist.


3. Carless Reef

Etwas weiter draußen, mitten im offenen Meer, liegt das Carless Reef – ein Highlight für erfahrene Taucher.
Die beiden Korallentürme steigen wie Kathedralen aus dem tiefblauen Wasser auf. Hier trifft man häufig auf Barrakudas, Riesenmuränen und Napoleons.

Durch seine abgelegene Lage gehört dieses Riff zu den am besten erhaltenen in der Region.


Top-Korallenriffe in Marsa Alam – Unberührte Schönheit des Südens

1. Abu Dabbab Bay

Die Abu Dabbab Bay ist eine weite, geschützte Bucht mit weichem Sand und sanft abfallenden Korallenhängen.
Hier leben nicht nur bunte Rifffische, sondern auch Meeresschildkröten und manchmal Seekühe (Dugongs).

Schnorchler können direkt vom Strand aus ins Riff schwimmen – kein Boot nötig.
Die Korallen hier sind besonders farbenintensiv, weil sie viel Sonnenlicht bekommen und das Wasser extrem klar ist.

Pick-up:
In der Regel erfolgt die Abholung zwischen 6:00 und 7:00 Uhr, damit man die ruhigeren Morgenstunden nutzen kann.


2. Elphinstone Reef

Das berühmte Elphinstone Reef ist ein Mythos unter Tauchern.
Hier, rund 12 Kilometer vor der Küste, wachsen die Korallen in spektakulären vertikalen Wänden bis zu 70 Meter Tiefe.
Zwischen den violetten Gorgonien und roten Fächerkorallen gleiten manchmal Weißspitzen-Hochseehaie vorbei – majestätisch und friedlich zugleich.

Das Riff ist nur für erfahrene Taucher geeignet, aber seine Schönheit ist unvergleichlich.


3. Sataya Reef (Dolphin House)

Im Süden von Marsa Alam liegt das Sataya Reef, eine halbmondförmige Lagune, bekannt für ihre große Delfinpopulation.
Während man im seichten Wasser schnorchelt, hört man oft das charakteristische Pfeifen der Tiere.
Die Korallen sind hier besonders vielfältig – eine Mischung aus Feuer-, Geweih- und Hirnkorallen bildet die Kulisse für ein wahres Unterwasserballett.


Wie Korallenriffe entstehen – Ein Blick unter die Oberfläche

Korallenriffe wachsen unglaublich langsam: durchschnittlich 1 bis 3 Zentimeter pro Jahr.
Sie entstehen, wenn sich Milliarden winziger Korallenpolypen ansiedeln und Kalk absondern.
Über Jahrtausende entstehen daraus ganze Unterwassergebirge.

Das Besondere am Roten Meer ist, dass es eines der jüngsten Korallenmeere der Welt ist – erst vor rund 5 Millionen Jahren entstanden, als sich die Arabische Halbinsel von Afrika trennte.

Diese geologische Jugend sorgt für steile Küsten und tiefe Riffabbrüche, die Fotografen und Forschern gleichermaßen faszinieren.


Gefahren für die Korallen – und wie man sie schützt

Leider sind auch die schönsten Riffe bedroht.
Die Hauptgefahren sind:

  • Erwärmung des Meerwassers → führt zu Korallenbleiche
  • Unachtsame Touristen → Berührungen oder Tritte zerstören Polypen
  • Plastikmüll und Sonnencreme → belasten das empfindliche Ökosystem

Doch jeder Besucher kann zum Schutz beitragen. Hier sind einige einfache, aber wirkungsvolle Regeln:

1. Nie Korallen berühren oder abstützen

Selbst eine leichte Berührung kann Polypen töten. Beobachte – aber greife nicht an.

2. Verwende riff-sichere Sonnencreme

Produkte ohne Oxybenzon oder Octinoxat sind besser für Meereslebewesen.

3. Kein Müll im Meer

Selbst kleine Plastikreste werden von Fischen verschluckt und schädigen die Nahrungskette.

4. Unterstütze nachhaltige Anbieter

Buche Touren, die auf Umweltschutz achten, kleine Gruppen führen und lokale Guides beschäftigen.

5. Respektiere die Tiere

Schildkröten, Delfine und Fische sollten nie bedrängt oder gefüttert werden.

Diese kleinen Handlungen summieren sich zu einem großen Unterschied – denn Korallenriffe brauchen viele Jahrzehnte, um sich zu erholen, aber nur Minuten, um zerstört zu werden.


Tagesablauf eines typischen Riffausflugs (Hurghada & Marsa Alam)

  1. Pick-up vom Hotel:
    Zwischen 7:30 und 8:30 Uhr – klimatisierte Fahrzeuge bringen dich sicher zum Hafen.
  2. Bootsfahrt zu den Riffen:
    Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung beginnt die Fahrt auf dem Roten Meer. Schon jetzt spürt man die frische Brise und das tiefe Blau des Wassers.
  3. Erster Schnorchel- oder Tauchstopp:
    Etwa 45–60 Minuten am ersten Riff. Begleitende Guides achten darauf, dass sich niemand zu nah an empfindliche Zonen wagt.
  4. Mittagspause an Bord:
    Frische Getränke, Obst und Ruhe – perfekt, um Fotos zu sortieren oder sich zu entspannen.
  5. Zweiter Riffstopp:
    Meist an einem tieferen oder kontrastreichen Riffabschnitt. Oft sieht man hier größere Fische, Rochen oder sogar Schildkröten.
  6. Rückfahrt:
    Gegen 16:00 – 17:00 Uhr, während die Sonne das Meer in goldenes Licht taucht.
    Anschließend Rücktransfer zum Hotel.

Dieser Ablauf bietet den idealen Rahmen, um die Unterwasserwelt zu genießen und gleichzeitig Rücksicht auf Umwelt und Tiere zu nehmen.


Fotografie-Tipps – Korallen in ihrer ganzen Farbenpracht

  • Verwende einen Rotfilter unter Wasser – er korrigiert das blaue Licht.
  • Halte Abstand – so bleibt die Szene natürlich und du beschädigst nichts.
  • Nutze natürliches Licht in den Morgenstunden, wenn die Sonne schräg einfällt.
  • Vermeide Blitzlicht – es stört Tiere und verändert Farben.
  • Lächle unter Wasser! – Aufnahmen mit Menschen zeigen die Größe und Schönheit des Riffs besonders eindrucksvoll.

Emotionale Verbindung – Warum die Riffe des Roten Meeres bewegen

Wer einmal zwischen leuchtenden Korallen schwebt, versteht, warum Wissenschaftler sie „die Regenwälder des Ozeans“ nennen.
Die Vielfalt, die Farben, das Zusammenspiel der Formen – all das erinnert daran, wie perfekt und zerbrechlich das Leben auf unserem Planeten ist.

Eine Tour zu den Riffen von Hurghada oder Marsa Alam ist nicht nur eine Aktivität, sondern eine Erfahrung, die Achtsamkeit und Dankbarkeit lehrt.


Fazit: Die besten Korallenriffe in Hurghada & Marsa Alam – Natur, die man schützen muss

Ob das Giftun Reef, das Abu Dabbab Bay oder das geheimnisvolle Elphinstone Reef – jedes Korallenriff im Roten Meer erzählt eine Geschichte von Leben, Anpassung und Schönheit.
Wer sie mit Respekt besucht, wird reich beschenkt: mit Bildern, die bleiben, und einem neuen Verständnis für die Balance der Natur.

Von der Hotel-Abholung (Pick-up) über den ersten Sprung ins Wasser bis zur Rückkehr im goldenen Abendlicht – jede Minute ist ein Geschenk, das man bewusst erleben sollte.

Denn nur wer die Riffe achtet, kann sie für kommende Generationen bewahren.

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